Der AI Act ist seit einiger Zeit in Kraft – seine erfolgreiche Umsetzung hängt jedoch entscheidend von den harmonisierten technischen Standards ab. Sind diese praktikabel ausgestaltet, können sie als Vorbild für die globale KI-Regulierung dienen. Gelingt dies nicht, drohen vor allem KMU und Start-ups jahrelange und sehr kostenintensive Compliance Projekte.

Gemeinsam mit dem General Catalyst Institute haben wir, unter der Leitung von unserem Vorstandsmitglied Dr. Robert Kilian, 23 führende europäische Unternehmen und Organisationen – darunter Mistral ai, Xayn und Helsing – befragt. Das Ergebnis: Der aktuelle Standardisierungsprozess ist zu komplex und zu teuer.

📌 Drei zentrale Erkenntnisse:
Die geplanten ~30 (teilweise referenzierten) Standards sind nicht in wenigen Monaten umsetzbar. Realistisch sind mindestens 12 Monate mehr für die Implementierung.
KMU haben kaum Ressourcen für Standardisierung – große Player dominieren den Prozess.
Compliance-Kosten: Bis zu 200k € pro Jahr allein für den AI Act erwarten schon kleinere Unternehmen. Ohne gezielte Förderung droht eine Innovationsbremse.

Robert Kilian zur Veröffentlichung: 
“Neben der Harmonisierung und Überarbeitung von EU-Digitalakten müssen wir uns auf die Umsetzung der bereits bestehenden Gesetze konzentrieren, um die regulatorische Belastung von Unternehmen deutlich zu verringern. Es besteht ein enormes Potenzial und die dringende Notwendigkeit, den vom Gesetzgeber vorgesehenen Umsetzungsspielraum insbesondere auch bei der technischen Standardisierung zu nutzen.“